Beschichtungsinnovation gegen 200 Milliarden Becher Müll

Beschichtungsinnovation gegen 200 Milliarden Becher Müll

15.10.2014

Neu entwickelte kompostierbare Pappbecher gegen 200 Milliarden Becher Müll

Jährlich landen geschätzte 200 Milliarden Pappbecher in der Mülltonne   und werden zum Teil aufwendig recycelt. Das kommt vor allem dadurch, dass derzeit Pappbecher mit dem Kunststoff PE beschichtet sind. Diese Kombination von Papier und Kunststoff führt zu Ressourcenvernichtung. Auch in der Produktion von Pappbechern fallen Stanzabfälle an, die nicht wiederverwendet werden. 

Das niederländische Unternehmen AkzoNobel hat einen kompostierbaren und recyclingfähigen Pappbecher entwickelt auf Basis einer neuen Beschichtung, EvCote Water Barrier3000. 

Dank der neuen bahnbrechenden Beschichtungstechnologie, die außer Wasser vor allem pflanzliche Öle und einen geringen Anteil Polyethylen-Terephthalat (PET) enthält, ist es gelungen eine nahezu vollständig kompostierbare Beschichtung zu entwickeln. Trotz Kompostierbarkeit macht die Beschichtung das Papier resistent gegen Flüssigkeiten und Fett.

Laut AkzoNobel führt die Mixtur dazu, dass Moleküle in der Kompostierung in kleine Bestandteile zerlegt werden. Versuche zeigten, dass sogar recycelte PET in 75 Tagen zu 90 Prozent verschwunden war. Es wäre zu begrüßen wenn das erdöl-basierte PET in Zukunft durch PET auf Basis nachwachsenden Rohstoffen ersetzt werden kann.

Die Vorteile der neuen Beschichtung sind vielfältig:

  • Beschichtetes Papier kann problemlos für die Herstellung anderer Papierprodukte verwendet werden
  • Papierabfälle aus der Produktion können mittels internes Recycling wiederverwendet werden anstatt als Abfall deklariert zu werden
  • Nach Nutzung können Pappbecher entweder dem Papierrecycling zugeführt oder kompostiert werden.

Aus Cradle to Cradle Sicht ist diese Entwicklung sehr zu begrüßen da wirtschaftlicher und ökologischer Nutzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstehen:

  • Pappbecher dienen nach der Kompostierung als Grundlage für neue nachwachsende Rohstoffe und sind kein Abfall mehr
  • Kosten werden reduziert da Produktionsabfälle wiederverwendet werden
  • Biologische und technische Materialkreisläufe können gebildet werden, wertvolle Ressourcen werden gesichert